Fehmarns Naturschutzgebiete

Erholung für Mensch und Tier

Das von der Landwirtschaft geprägte Fehmarn weist lediglich noch an der West- und Nordküste größere naturnahe Lebensräume auf. In diesem Gebiet finden sich die vier Naturschutzgebiete der Insel Fehmarn.

Naturschutzgebiete Fehmarn Nördliche Seeniederung Wasservogelreservat Wallnau Grüner Brink Krummsteert Sulsdorfer Wiek

Grüner Brink

Im Norden der Insel Fehmarn liegt das Naturschutzgebiet Grüner Brink. Es erstreckt sich 2,5 km längs der Küste bis zum Niobe-Denkmal und ist von der Deichkrone bis in die Ostsee 150 m breit. Das etwa 134 ha große Gebiet wurde 1938 unter Schutz gestellt. Bereits damals war es wichtig die Strandwalllandschaft zu erhalten und die vielfältige Vogel- und Pflanzenwelt zu schützen. Der Grüne Brink zieht diverse Vogelarten an, unter anderem Rothalstaucher, Gänse und Seeschwalben. Bis zu 170 Arten kann man in diesem Naturschutzgebiet Fehmarns pro Jahr sehen.

Erst der Deichbau schuf den Grünen Brink. Hochwasser und veränderte Strömungen ließen die drei unterschiedlich alten Strandseen entstehen und auf den älteren, küstenfernen Strandwällen hat sich eine Küstenheide entwickelt. Lediglich bei starkem Hochwasser fließt noch salziges Ostseewasser in die kleinen Strandseen. Das Gebiet wächst auch heute noch in östliche Richtung und die Bildung eines vierten Strandsees lässt sich schon erahnen.

Auf dem Wasser leben die verschiedensten Gänse- und Entenvögel. Diese nutzen die geschützten Strandseen, Salzwiesen und blühenden Rasenbereiche. Über den Wasserflächen fliegen Seeschwalben und schreien Möwen. Im westlichen Teil des Naturschutzgebietes Grüner Brink findet man Rothalstaucher. Die tieferen Strandseen sind für ihn als Brutplatz bedeutsam. Der große, östliche Strandsee dient hingegen den Watvögeln. Die Lagunen fallen in den Sommermonaten teilweise trocken und bieten den durchziehenden Watvogelarten optimale Nahrungsbedingungen. Im Übergang vom nassen zum trockenen Strand siedeln zur Brutzeit zahlreiche Seeschwalben, Säbelschnäbler und Sandregenpfeifer. In der Dämmerung laufen Moor- und Wasserfrösche über den Sand.

Der Grüne Brink liegt zentral an der Wasservogelzugroute. Aufgrund dieser Vogelzuglinie kann man hier nahezu rund die Hälfte aller europäischen Vogelarten beobachten. Ein Highlight ist der Greifvogelzug von Ende August bis Anfang September. Von Norden kommend fliegen Mäuse- und Wespenbussarde, Sperber, Fischadler oder auch Eulen über das Naturschutzgebiet Fehmarn.

Das Gebiet ist durch mehrere Fußgängerwege zugänglich, sodass die Vögel beobachtet werden können. Geparkt werden kann am Badestrand Grüner Brink, von dort geht es über den Deich am Strand entlang bis zum Niobe-Denkmal. Im Sommerhalbjahr kümmert sich ein NABU-Naturschutzwart um das Gebiet und bietet auch Führungen an.

Wasservogelreservat Wallnau

Das Naturschutzgebiet an der Westküste Fehmarns gehört zu 2/3 dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) und zu 1/3 dem Kreis Ostholstein. Ziel ist es diese von Teichen, Schilfflächen, Wiesen und kleinen Gehölzen geprägte Kulturlandschaft zu schützen, zu erhalten und durch gezielte Maßnahmen für Tiere und Pflanzen noch attraktiver zu machen.

Wasservogelreservat Wallnau Wasservögel

Das Naturschutzgebiet auf Fehmarn ist knapp 300 ha groß und es können bis zu 100 verschiedene Arten erblickt werden. Damit gehört es zu den mittelgroßen Naturschutzgebieten in Schleswig-Holstein. Im dichten Schilf, auf den ausgedehnte Feuchtwiesen, den üppigen Teichflächen oder schlickigen Uferzonen tummeln sich jährlich eine Vielzahl unterschiedlicher Brut- und Zugvogelarten. Unter anderem Graugänse, Säbelschnäbler und Teichrohrsänger.

Vor 400 Jahren war das Gebiet eine Bucht der Ostsee. Durch die Strömung, die Sand und anderes Material dort ablagerte, war Ende des 19. Jahrhunderts ein Feuchtgebiet entstanden. Künstlich trocken gelegt erwies es sich trotzdem als ungeeignet für die Landwirtschaft, sodass der NABU das Gebiet 1975 kaufte.

Das Gebiet gliedert sich von Ost nach West in einen 300 m breiten Streifen. Das Naturschutzgebiet hat einen natürlichen Strandwall auf den der Deich folgt. Dahinter liegt der ehemalige Nehrungshaken, der teilweise ein Waldgebiet einschließt. Auf den feuchten Salzwiesen grasen Schafe und Rinder. Des Weiteren gibt es vier große und mehrere kleine Teiche, die mit einer Gesamtgröße von 100 ha ca 1/3 des Lebensraums des Naturschutzgebiet Wallnau abbilden. Mit Hilfe eines Grabensystems sowie eines Schöpfwerks können die Wasserstände der Teiche reguliert und somit an die jeweiligen Ansprüche der Vogelarten angepasst werden.

In diesem Naturschutzgebiet auf Fehmarn wird große Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Der NABU bietet in einem Infozentrum von März bis Oktober Informationen über die Bedeutung des Naturschutzes. Auf dem Naturlehrpfand gibt es spannende Spielstationen und wissenswerte Themensäulen und Kinder können ihre Sinne auf einem kleinen Tast- und Schnupperpfad testen. Von einem zehn Meter hohen Aussichtsturm hat man einen tollen Blick über das gesamte Naturschutzgebiet. Des Weiteren sind in den Sichtschutzwall, der das Kerngebiet des Reservats von den Besuchern abgrenzt, Beobachtungshütten integriert. Zudem bietet der NABU Führungen an, um den Besuchen die Natur und ihre Schutzbedürftigkeit zu erklären.

Naturschutzgebiet Nördliche Seeniederung

Das rund 751 ha große Naturschutzgebiet Nördliche Seeniederung Fehmarn steht erst seit 2014 unter Schutz. Das Gebiet befindet sich überwiegend im Eigentum der Stiftung Naturschutz und des Naturschutzvereins Nördliche Binnenseen.

Das aus drei Teilflächen bestehende Naturschutzgebiet liegt im Norden Fehmarns und erstreckt sich entlang des Küstenbereichs. Im Nordosten grenzt es an das Naturschutzgebiet Grüner Brink und auf der anderen Seite an das Wasservogelreservat Wallnau.

Das Naturschutzgebiet auf Fehmarn wird von einer ostseeküstentypischen Landschaft mit Strandwallbildungen und eingeschlossenen Lagunen und Binnenseen geprägt. Es besteht aus flachen, ehemaligen Strandseen, die von Feuchtwiesen und ausgedehnten Schilfröhrichten umgeben sind. Dieses Gebiet stellt einen wichtigen Brut- und Lebensraum für seltene Seeschwalben, Watvögel und Schilfbewohner.

Teile des Naturschutzgebietes werden von Rindern aus Fehmarn gepflegt. Sie verhindern, dass die Seen allmählich zu Land werden. Die Grünlandgebiete werden extensiv genutzt um die artenreichen Grünlandflächen und Salzwiesen zu erhalten.

Durch das Naturschutzgebiet verlaufen mehrere Wege, über die man zu den östlich des Markelsdorfer Huks liegenden Campingplätzen und Ausflugzielen gelangt. Des Weiteren können von dort aus Strandabschnitte erreicht werden, die nicht im Naturschutzgebiet liegen.

In der Nähe Markelsdorfer Huk gibt es eine Aussichtsplattform mit der man einen guten Überblick über das Naturschutzgebiet Nördliche Seeniederung hat. Zu erreichen ist die Plattform über Altenteil, vor dem Deich gibt es auch einen Parkplatz. Um die Natur zu beobachten, sollte man ein Fernglas einpacken, da die hier vorkommenden Tiere sehr scheu sind. Das Naturschutzgebiet grenzt auf der Insel Fehmarn nahezu vollständig an landwirtschaftliche Nutzflächen.

Naturschutzgebiet Krummsteert / Sulsdorfer Wiek

An der Südwestecke Fehmarns liegt das Naturschutzgebiet „Krummsteert-Sulsdorfer Wiek“, es ist ca. 400 ha groß und wurde 1980 ausgewiesen. Es umfasst neben Landbereichen auch Teile der Ostsee. Die in vier Teile gegliederte Fläche unterscheidet sich in den Ökosystemen: der hinter dem Deich gelegene Sulsdorfer Wiek, dem Ramskamp, einem Teil der Orther Bucht und dem Nehrungshaken Krummsteert.

Das flache Wasser der Other Bucht bietet vor allem Watvögeln optimale Nahrungsbedingungen. Ursprünglich war zwischen der Other Bucht und der Sulsdorfer Wiek eine flache Meeresbucht und wurde nach einer Eindeichung lange Zeit als Teich für Karpfenzucht verwendet. Heute brüten dort in den Salzwisen u.a. Rothalstaucher, Rohrdommel, Schilfrohrsänger und Bartmeisen. Des Weiteren dient sie als Überwinterungsplatz für zahlreiche Entenarten. Galloway-Rinder beweiden die Salzwiesen um aufkommendes Schilfgras zurück zu drängen.

Die Fläche des Ramskamp besteht aus Salzwiesen, Gebüschen und Schilf. Dort brüten Rotschenkel, Wasser- und Tüpfelralle sowie Beutelmeise und Rothalstaucher.

Die Sulsdorfer Wiek (= flache Meeresbucht) bietet während des Vogelzugs im Herbst Nahrungsraum für rastende nordische Zugvögel wie Goldregenpfeifer, Alpenstrandläufer oder Grünschenkel. Auch Amphibien wie die Wechselkröte finden hier einen attraktiven Lebensraum.

Flügger Leuchtturm

Vom Leuchtturm aus hat man einen sehr guten Blick auf den Nehrungshaken. Dieser wächst immer noch pro Jahr 20 m weiter in die Orther Bucht. Erst 2013 wurde das Gebiet um rund 1/3 vergrößert. Durch Sandanspülungen ist der Nehrungshaken gewachsen und dadurch wurde die komplette Landzunge unter Naturschutz gestellt. Der Krummsteert ist eines der wenigen Gebiete an der Ostsee, indem sich Strandwälle ungestört bilden können. Der ungestörte Sandplatz ist ein Rastplatz für Kormorane, Enten und Großmöwen. Auf den hinter dem „krummen Schwanz“ liegenden von Sandhafer und –roggen überwachsenen Strandwällen gedeihen die gefährdete Stranddistel und der auf Fehmarn seltene Meerkohl.

Das gesamte Gebiet ist lediglich im Bereich des Ramskamp durch Wege erschlossen. Spaziergänger können das Naturschutzgebiet auf Fehmarn aber bei einem Deichspaziergang vom Orther Hafen zum Flügger Leuchtturm oder vom Flügger Strand aus erleben. Vom Deich aus hat man einen guten Blick auf die Natur. Abseits der Wanderwege gilt ein absolutes Betretungsverbot um die empfindliche Natur zu schützen. In den Sommermonaten wird das Naturschutzgebiet auf Fehmarn zusätzlich von einem Zivildienstleistenden betreut.

Ein großes Problem besteht im Bereich des Hafens in Orth zwischen Tourismus und Naturschutz, da die Grenzen des Naturschutzgebietes auf Fehmarn häufig missachtet werden. Das Naturschutzgebiet umfasst etwa die Hälfte der Orther Bucht, somit lässt sich nicht verhindern, dass es Störungen an der Spitze des Krummsteerts gibt.

Zusammenfassung

Auf Fehmarn kreuzen sich die Wege von Wasser- und Landvögeln. Hinzu kommen im Hebst und im Frühling Tausende Zugvögel, die Insel ist auf der Vogelfluglinie der Knotenpunkt zwischen Mitteleuropa und Skandinavien. An der Nord- und Westküste befinden sich auf Fehmarn insgesamt 4 Naturschutzgebiete.

Der Grüne Brink im Norden der Insel mit einer Größe von 134 ha ist vor allem für den Rothalstaucher als Brutplatz bedeutsam. Ein Highlight dort ist auch der Greifvogelzug von Ende August bis Anfang September. In dem knapp 300 ha großen Wasservogelreservat Wallnau wird große Öffentlichkeitsarbeit durch den NABU betrieben. Auf einem Naturlehrpfad oder durch Führungen kann man viel über die 100 verschiedenen Vogelarten in dem Gebiet erfahren. Das Naturschutzgebiet Nördliche Seeniederung verbindet den Grünen Brink und das Wasservogelreservat Wallnau. Es ist rund 751 ha groß und wurde erst 2014 unter Schutz gestellt. Die hier lebenden Arten sind sehr scheu, deshalb sollte man ein Fernglas einpacken. Die Fläche des Naturschutzgebiet Krummstert-Sulsdorfer Wiek unterscheidet sich in den Ökosystemen, so bietet es einer Vielzahl unterschiedlicher Arten Lebensraum. Zusätzlich beweiden Galloway-Rinder und Schafe das Naturschutzgebiet um eine Vergrasung zu verhindern.

Auch wenn die Naturschutzgebiete auf Fehmarn außerhalb der Wanderwege nicht betreten werden dürfen, bieten Aussichtstürme und Beobachtungshütten einen tollen Blick auf das Spektakel.

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